Der November ist ja ein klassischer Arbeitsmonat. Es gibt keine Ferien, kaum jemand ist im Urlaub, und in dem einen oder anderen Unternehmen spricht sich herum, dass man nochmal Gas geben sollte, um alles zu schaffen, was man sich bis zum Jahresende vorgenommen hat.
Oder in vielen Finanzinstituten und Anverwandten bis kurz nach dem Jahresende, genauer gesagt bis zum 17. Januar. You know what I’m talking about.
So bleibt diesen November nur wenig Zeit für einen Blick über den Tellerrand. Dummerweise streitet man sich auf Europäischer Ebene gerade recht kleinlich über einen Identifier, den man benutzen soll, wenn man sein DORA-Informationsregister einreicht. Das ist nicht schön angesichts der Tatsache, dass der gesamte Wirtschaftszweig demnächst lieferfähig sein soll.
A propos DORA: ich finde die Seite der österreichischen Aufsicht FMA ausgesprochen aufgeräumt und verständlich für jemanden, der in das Thema hineinfinden will. Gut zum Nachschlagen.
Bei einem anderen Hype-Thema, dem ökologisch und sozial verantwortlichen Wirtschaften (ESG), ziehen Wolken auf. Während man in Europa das Thema gleich mal zur Chefsache gemacht hat und der an sich gute Ansatz durch eine beachtliche Zahl von Verordnungen eine zuweilen etwas anstrengende Note annimmt, hört man aus den USA Gegenwind und den wunderbaren Begriff Greenhushing.
Damit ist gemeint, dass manche Unternehmen ihre ESG-Aktivitäten derzeit tendenziell eher verstecken. Dass sie dazu womöglich allen Grund haben, zeigt zum Beispiel diese Meldung. Ein massiver Abbau von Regulierungen ist angekündigt, und die Maxime der Steigerung des Shareholder Value, die durch ESG vorsichtig altruistische Zügel aufgezogen bekam, nimmt wieder die alleinige Schlüsselrolle ein.
Da Märkte aber nicht voneinander unabhängig sind, wird es spannend sein zu beobachten, in welche Richtung sich das Thema auf globaler Ebene weiter entwickeln wird, und welchen Weg zum Beispiel die großen asiatischen Volkswirtschaften einschlagen werden.