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Kreative Zerstörung

Wieder mal gibt es einen neuen Ort für diesen Blog (macht man technisch gesehen eigentlich nicht, aber ab und zu packt mich die kreative Zerstörung). Den Sideline Observer habe ich vor ein paar Wochen eingestellt, weil ich keine Lust mehr auf mehr als eine Domain habe.

Y gibt es schon lange nicht mehr – erinnert sich überhaupt noch jemand? Macht nichts. Ältere Beiträge meiner ehemaligen Blogs mögen in Frieden ruhen. Was auf Sideline Observer, auf Y, und ganz früher mal hier auf der Hauptdomain erschienen ist, halte ich zum größeren Teil nicht für historisch so wertvoll, dass man das alles migrieren müsste. Ein paar Ausnahmen gibt es trotzdem, mehr dazu hier.

Da ich durchaus weiterhin ab und zu etwas loswerden will, gibt es nun diesen Kurz gebloggt – Bereich direkt hier auf meiner Hauptdomain. Ich werde mir nicht auferlegen, regelmäßig zu posten. In früheren Projekten hatte ich ja mal den Anspruch, alle paar Tage was zu publizieren oder ein wöchentliches Update zu machen. Das führt alles zu nichts, wir sind ja hier keine Zeitung. Was kommt, das kommt.

Die Suchmaschinen werden sicher wieder ein Weilchen brauchen, bis sie diesen neuerlichen Umbau geschluckt haben, aber Kopf hoch, Ihr macht das schon. Kreative Zerstörung seid Ihr ja von mir gewohnt.

Und nun die Metaebene

Wer bis hier gelesen hat, mag sich fragen, warum ich immerzu Kreative Zerstörung sage. Das ist leicht erklärt. Ich probiere gerade so aus Neugier ein SEO-Tool (Search Engine Optimization) aus, das mir Ratschläge erteilen möchte, wie man Posts so erstellt, dass sie von den Suchmaschinen gemocht werden.

Eine ernüchternde Erfahrung.

Die eigentliche Botschaft war ja oben in zwei, drei Absätzen erklärt. Und während ich Hinweise zum Textfluss dabei ganz gerne berücksichtige, merke ich, dass das, was ich eigentlich sagen wollte, komplett untergeht, wenn ich mal zum Spaß auch die anderen Ratschläge befolge.

Denn mein Werkzeug ist der Meinung, ich müsse in einem Text dieser Länge zwei bis drei Mal die Überschrift wiederholen, damit meine Besucher bloß nicht vergessen, worum es geht. Außerdem soll ich externe Links setzen, interne Links setzen,

möglichst viele Zwischenüberschriften

verwenden und überhaupt längere Texte schreiben. Von Bildern mal ganz abgesehen.

Typen einer Schreibmaschine. Und auch hier soll am besten noch mal "Kreative Zerstörung" vorkommen.
Ein Bild für die Suchmaschine (Credit)

Ob sie nun der Sache dienlich sind oder nicht.

SEO hat ja zwei Aspekte. So lange es darum geht, nachzuhalten, dass das hier alles technisch sauber aufgesetzt ist, nur zu.

Aber der andere Teil erweist sich beim näheren Hinsehen doch als recht platt. Stilmittel wie eine popkulturelle Referenz in der Überschrift oder ein Textaufbau, der bewusst erst im zweiten Teil zum eigentlichen Punkt findet, sind meinem SEO-Werkzeug offenbar völlig fremd.

Das ganze Konzept ist anscheinend darauf ausgelegt, möglichst genau die gleichen leichtverdaulichen Häppchen zu produzieren wie all die automatischen Textschleudern da draußen. Daran ändert leider auch KI gar nichts – im Gegenteil, sie dürfte den Trend verstärken.

Na dann macht mal.